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 Editorial
Liebe AOPA Switzerland-Mitglieder, liebe Flug- und Flugzeugbegeisterte, liebe Interessierte
Bevor wir den Blick in die Zukunft richten, werfe ich einen zurück. Dabei geht es nicht darum, dass früher alles besser gewesen ist, sondern darum, dass wir anfangen müssen, aus der Ver- gangenheit für die Zukunft zu lernen. Dringend.
Kürzlich habe ich einen Vortrag von Claude Ni- collier, dem bekannten schweizerischen Astro- nauten und Piloten erlebt. Er hat in seiner un- nachahmlich charmanten Art seinen Werdegang als Pilot, Militärpilot, Wissenschafter und Astro- naut nachgezeichnet. Einmal mehr hat er alle beeindruckt und mit seinen Ausführungen in Bann geschlagen. Mit Interesse hörten wir von seinen beeindruckenden Leistungen, aber auch von denen der schweizerischen Industrie und Wissenschaft. Wo stehen wir heute auf diesem Gebiet? Ist eine «Nicollier»-Karriere heute noch möglich? Kaum, denn die schweizerische Politik streitet über Sinnlosigkeiten wie z.B. der Abgabe auf GA-Flügen und sieht nicht das Potenzial. Wenn die Politik nicht schleunigst einen Schritt in die Zukunft tut und aufhört, hindernd zu agie- ren, verpassen wir den Anschluss an die Zukunft in Aviatik und Raumfahrt. Aus einem Land, das vor noch nicht allzu langer Zeit eine Grösse in der Luftfahrt gewesen ist, sind wir ein Nachzüg- ler und faktisches Nonvaleur geworden. Wir sind vom aktiven Fahrersitz auf den passiven Passa- giersitz gewechselt. Wir müssen aufwachen und den Stellenwert von Raum- und Luftfahrt (natio- nal und international) für unseren Wohlstand und Lebensqualität anerkennen und fördern. Nur so wird es auch in 50 Jahren Menschen ge-
ben, die einen Vortrag wie denjenigen von Clau- de Nicollier halten können. Wir sind also gefor- dert.
Am 1. Dezember 2021 tritt die neue Richtlinie zur Nutzung des Flugfunks auf Flugplätzen ohne Flugverkehrsleitdienste (Air Traffic Services) durch Flugplatzleitende in Kraft. Mit Freude konnte die AOPA Switzerland feststellen, dass viele der vorgebrachten Vorschläge auf ein posi- tives Echo beim BAZL gestossen sind. Jetzt gilt es, Erfahrungen zu sammeln und zu prüfen, ob die angestrebten Verbesserungen auch wirklich eintreten.
Die angepassten Regeln zur Language Proficien- cy, die von der ICAO herkommend über die EASA ihren Weg in die Schweiz gefunden haben, ha- ben uns viel Kopfzerbrechen bereitet. Philippe Hauser, unser Geschäftsführer, hat sich als Mit- glied in der zuständigen ICAO Kommission auf internationaler Ebene für die Belange der GA eingesetzt und einiges erreichen können. Für die IAOPA hat er die Federführung bei der EASA im Rahmen der Advisory Body Consultation zur
 


























































































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