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 Editorial
Liebe AOPA-Mitglieder,
liebe Flug- und Flugzeugbegeisterte, liebe Interessierte
Die Flugsaison 2022 nähert sich rasch, bereits sind zwei Monate im neuen Jahr vorbei. Die Vor- bereitungen für das Flight Safety Seminar FSS laufen auf Hochtouren, es wird auch dieses Jahr virtuell stattfinden. Näheres erfahren Sie in ei- nem separaten Newsletter und ich freue mich darauf, Sie dort zu treffen.
Auch die Arbeiten für die Generalversammlung 2022 sind angelaufen. Wir planen diese wieder als persönliches Treffen mit Austauschmöglich- keit am 7. Mai auf dem Flugplatz Birrfeld durch- zuführen.
Neues Jahr, neue Probleme, aber die alten sind zum Teil immer noch oder wieder auf dem Tisch. Lassen Sie mich anhand von 3 Ereignissen zei- gen, was uns beschäftigt und weshalb mich – nebst aller Freude - manchmal auch etwas Frust packt. Ein Ereignis finden Sie unten, die anderen beiden – verbunden mit einer Umfrage – bei den Fachinformationen AOPA weiter hinten.
Letzte Woche musste ich zum Arzt für die jährli- che Untersuchung. Zu meiner Überraschung er- hielt ich im Vorfeld das Formular «Mental Health» zum Ausfüllen und Mitbringen. Ich bin mir ja manche Formulare gewohnt, auch dass heute Dinge gefragt und verlangt werden, die vor noch kurzer Zeit als absolut «Persönlich» qualifiziert worden sind. Aber dieses Formular übertrifft alles, was ich kenne. Die gestellten Fra- gen greifen in einem Ausmass in die persönli- chen Lebensumstände ein, das unerhört ist. Zweck soll sein zu prüfen, ob die Antragstellen- den «mental fit» sind oder - vereinfacht gesagt - «suizidal» und damit eine Gefahr darstellen. Hin-
tergrund ist der Absturz der German Wings in Frankreich. Abgesehen davon, dass hier einmal mehr die Privat- mit den Airlinepiloten in einen Topf geworfen werden, ist keine der darin ent- haltenen Fragen geeignet, diese Frage auch nur ansatzweise zu beantworten. Jeder Arzt, den ich dazu befragt habe, konnte nur den Kopf schütteln ob so viel medizinischem Quatsch. Weshalb nun verschickt der medizinische Dienst des BAZL dieses Formular (obwohl er, davon bin ich überzeugt, dessen Übergriffikeit und Un- nützheit kennt)? Einmal mehr liegt das Problem bei der EASA. Diese hat nach dem erwähnten UnfalldempolitischenDrucknachgegebenund «Abhilfe» versprochen. Daraufhin wurde – so ist zu hören - ein Wettbewerb unter den EASA Staa- ten durchgeführt worden, wer das beste Formu- lar beibringt und Österreich soll gewonnen ha- ben. Dem BAZL bleibt in dieser Situation nichts anderes übrig, als Postbote zu spielen und das Formular unverändert weiterzuleiten. Die AOPA Switzerland wird sich auf jeden Fall dafür einset- zen, dass dieses Formular wieder abgeschafft, zumindest aber angepasst wird. Vielleicht nützt folgender Vorschlag: Alle Politiker sowie alle Mit-
 

























































































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