Page 82 - Weihnachts-Kurier 2022
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Werden wir auch in Zukunft über genügend Wasser verfügen?
Die Schweiz gilt als das Wasserschloss Europas und ver- fügt über einen riesigen Wasserreichtum. Seen und Flüsse machen etwa 4% des Staatsgebietes aus. Es gibt rund 1’500 Seen und Flussläufe mit einer Gesamtlänge von 61’000 km (Quelle: EDA). Der wichtigste Grund dafür ist die Wetterbarriere der Alpen. Feuchte Luftmassen, die vom Atlantik oder vom Mittelmeer zu uns gelangen, stauen sich an den Gebirgszügen der Alpen und regnen hier aus. Die höchsten Niederschlagsmengen Europas fal- len in der Schweiz. Sie speisen Seen und Flüsse. Die Fliess- gewässer, insbesondere Rhein, Rhone, Ticino und Inn, entspringen in der Schweiz und verteilen die Wassermen- gen in alle Himmelsrichtungen (Nordsee, Mittelmeer und Schwarzes Meer). Die Wasserreserven der Schweiz entsprechen 6 % der Süsswasservorräte Europas. Die Nie- derschlagsmenge in der Schweiz beträgt im Durchschnitt 1’500 mm pro m2 und Jahr. Dies ist beinahe doppelt so viel wie im europäischen Mittel.
Die über 100-jährige Geschichte der Wasserversorgung Uitikon war immer wieder von Wasserknappheit beglei- tet. Allerdings hat uns der Sommer dieses Jahres weit deutlicher vor Augen geführt, dass auch die Schweiz nicht vor massiver Wasserknappheit geschützt ist. Zwischen Mai bis Mitte August 2022 fiel in der Schweiz regional so wenig Regen, wie nie in den letzten 140 Jahren. In der Westschweiz fehlte gebietsweise die Regenmenge von fast zwei normalen Sommermonaten. Verantwortlich dafür sind Hitzewellen, wie wir sie in diesem Sommer erlebt haben. Und in Zukunft werden diese zunehmen.
Die Wasservorräte in der Schweiz müssen laut dem BAFU (Bundesamt für Umwelt) besser geschützt werden. Viele Bäche im Kanton Zürich sind im Sommer 2022 komplett ausgetrocknet, an vielen Orten gab es historische Tiefst-
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