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Partnerfirmen für Sacheinlagen oder Sponsoren organisieren. Die ETH stellt wohl die Räumlich- keiten und gewisse grössere Maschinen, die von verschiedenen Projekten benutzt werden, zur Verfügung, aber viele Komponenten müssen auch zugekauft werden. Ein weiteres Lernfeld ist eine ökonomische Lösung zu finden: welche Ma- terialien sind günstiger in der Anschaffung bzw. in der Verarbeitung und bieten vergleichbare Leistungen wie teurere?
Ausblick & Herausforderungen
Wie es nach dem Erstflug weitergeht, wird im ak- tuellen Projektteam, das vor kurzem übernom- men hat, besprochen. Eine Herausforderung be- steht neben den aviatischen Aspekten rund um das Flugzeug darin, wie künftig (erst recht in grösseren Mengen) der Wasserstoff hergestellt wird. Da bis jetzt noch kein Perpetuum Mobile gefunden wurde (Ingenieure sprechen vom Energieerhaltungssatz), muss entsprechend Energie zur Wasserstoffgewinnung aufgebracht werden, damit danach ein Teil als Elektrizität den Motor antreiben kann. Nun kommt auch sonst der Strom nicht einfach aus der Steckdo- se. Aber unter dem Aspekt der Nachhaltigkeit und der Ambition des emissionsgeringen Flie- gens macht die Wasserstoffgewinnung nur mit- tels Elektrolyse unter Verwendung erneuerbarer
«Ich wollte an einem Projekt mitmachen, das Sinn macht und etwas in der Welt
verändert/verbessert m»
it ökologischem Ansatz.
Energien Sinn (auch bezeichnet als «grüner Was- serstoff»).
Die Lagerung und Betankung an Flugplätzen und Flughäfen stellen nochmals andere Heraus- forderungen dar. Wenn hoher Druck involviert ist, darf nicht einfach jeder damit hantieren wie an einer Avgas-Tankstelle. Beim Flugzeugdesign werden sich durch andere Tankformen eventuell auch andere Zellen bzw. Flächen für den Auf- trieb ergeben. Die Physik kann man natürlich nicht überlisten, aber die Flügel können allen- falls aerodynamischer entwickelt werden, wenn sie keinen Treibstoff mehr enthalten.
Für das neue Projektteam steht aber zuerst mal ein erstes Highlight an, das gleichzeitig der Ab- schlussanlass für das vorherige Team sein wird: der Rollout der Cellsius H2.
Weitere Informationen gibt es auch auf der Homepage von Cellsius.
Leistungsdaten Antrieb mit Brennstoffzellen
Motor Brennstoffzelle Batterie (Puffer) Hauptsteuereinheit
Wasserstofftank Antrieb
90 kW Leistung bei 2300 RPM, luftgekühlt
65 kW Leistung, wassergekühlt, über 100 Komponenten, 120 kg
5,8 kW Leistung, 650 V Nominalspannung
Vernetzung von Brennstoffzelle und Hochvoltsystem mit Piloten über Glasfaserkabel
700 bar Betriebsdruck, Gewicht 37 kg, Kapazität H2 2 kg
ca. 230 kg Gesamtgewicht (doppelt so schwer wie ein O-235)