Page 13 - weihnachtskurier_2021
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                S. 18) begleitete. Als es Walter Boveri, dem damaligen BBC-Verwaltungsratspräsidenten, gelang, mit Escher Wyss und Gebrüder Sulzer zwei weitere Unternehmen der Schweizer Maschinenindustrie zur Mitwirkung in diesem Gremium zu gewinnen, mutierte dieses ab März 1951 zur «Studiengruppe über die industrielle Verwer- tung der Kernenergie».5 Noch im Spätherbst desselben Jahres fand es Lalive d’Epinay offenbar angezeigt, erst- mals einer breiteren (Fach-)Öffentlichkeit über die seit 1946 erfolgten Bemühungen zu berichten, der heimi- schen Industrie den Anschluss ans Atomzeitalter zu sichern. Nach einführenden Erläuterungen über Kern- spaltung und Kettenreaktion, einem Überblick über bereits bestehende Atomanlagen im Ausland sowie über die laufenden Forschungsbemühungen in den USA und anderswo kam Lalive d’Epinay auf die Situa- tion in der Schweiz, das Vorgehen der BBC-Arbeits- gruppe und die Projekte der erweiterten Studiengruppe zu sprechen. Und da war zu vernehmen:
«Mit unseren damals sehr spärlichen Kenntnissen, aber dafür mit genügender Phantasie ist im Jahre 1948 das Projekt einer Anlage von 50’000 kW ent­ standen, die im Üetliberg eingebaut werden könnte (Bild 10). Die Dampfturbinenanlage bietet keine neuen Probleme, sie sollte 300 m über dem Dampf­ kessel stehen, damit keine Kesselspeisepumpe im ge­ fährdeten Teil aufgestellt werden muss. Wir küm­ merten uns wenig um den Reaktor ...»6
Das erwähnte «Bild 10» zeigt versetzt übereinander liegende Kavernen mit Reaktor- und Turbinenanlage; schraffierte Linien deuten Gebirgskonturen, Zugangs- und Verbindungsstollen an, ohne dass topografisch eine präzise Verortung im Gelände erkennbar wäre (Abb. auf S. 12). Die Bildlegende vermerkt lediglich: «Projektskizze 1948».
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