Page 39 - weihnachtskurier_2021
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                4 «In Zürich war die Atomeuphorie derart gross, dass neben dem ETH-Reaktor noch ein zweites AKW im Innern des Üetlibergs ge- plant wurde, das die gesamte Stadt mit Strom versorgen sollte», so der Wortlaut bei Fischer, Atomfieber, S. 123.
5 In den Quellen variiert die Namensgebung, teils figuriert die Studien- gruppe auch unter ihrer Trägerschaft als «Arbeitsgemeinschaft Brown Boveri, Escher Wyss, Gebrüder Sulzer» bzw. ab Mitte 1952 als «Arbeitsgemeinschaft Kernreaktor (AKR)» (Lüscher, Reaktorlinie, S. 119). Lalive d’Epinay betitelte die Rechenschaftsberichte der Jahre 1953 und 1954 hingegen weiterhin als «Zusammenfassender Bericht der Studiengruppe ... (ETH-Archiv, ARK-NA-Zü 1.1).
6 Lalive d’Epinay, Ausnützung (Bauzeitung), S. 94.
7 Lalive d’Epinay, Ausnützung (NZZ). Im Text war lediglich von einem Projekt aus dem Jahre 1948 als «einer im Felsen eingebauten 50’000 kW-Dampfanlage mit Wärmeübertragung durch flüssiges Metall» die Rede. Die zugehörige Projektskizze wurde nicht abgebildet.
8 Lalive d’Epinay, Atom (Wir und unser Werk), S. 44.
9 Lalive d’Epinay, Atom (Prisma), S. 177.
10 Bevor sich «Reaktor» als Bezeichnung für den energieerzeugenden Teil eines Atomkraftwerks durchsetzen konnte, war sowohl in popu- lären wie wissenschaftlichen Texten oft vom «Atomofen» die Rede. «Da der einmal eingeleitete Umsetzungsvorgang im ‘Atomofen’ zu- folge der Kettenreaktion um sich greift wie ein Brand und da die Anlage ausser durchdringenden Strahlungen Wärme liefert, ist die Wahl von Vokabeln aus der Wärmetechnik zu rechtfertigen», erklärte Adalbert Stäger, Autor technikgeschichtlicher Schriften, in der NZZ vom 28. Mai 1947. Paul Scherrer verwendete in seinem NZZ-Beitrag vom November 1945 (siehe S. 17) den Ausdruck «Atommaschine».
11 «Seit der Declassifizierung einer beträchtlichen Zahl kernphysikali- scher Daten und technischer Angaben durch die amerikanische und britische Regierung im November 1950 ist das Arbeitsprogramm der Experimentalphysiker stark reduziert worden», heisst es in einem Arbeitspapier der an der Universität Basel hospitierenden Studien- gruppe-Mitglieder, datiert vom 29. August 1951 (ETH-Archiv, ARK- BBC-Me 1.1, Arbeitsprogramm der Gruppe Basel, verfasst von Fritz Alder und Walter Hälg). Erst mit US-Präsident Eisenhowers Initia- tive «Atoms for Peace», publik gemacht anlässlich der UN-General- versammlung im Dezember 1953, und nach der Verabschiedung des «Atomic Energy Act» durch den amerikanischen Kongress 1954 konnte atomtechnologisches know how in grösserem Umfang frei zirkulieren (Wildi, Traum, S. 59).
12 Pellaud, Anfänge, S. 43; Wildi, Traum, S. 45. Es dürfte sich dabei um ein Angebot des französischen Atomkommissariats gehandelt haben, das sich bald schon als nicht realisierbar herausstellte (Metzler, Option, S. 133). Zu den zahlreichen Versuchen, Uran für die Schweiz zu beschaffen, vgl. ebd., S. 129–134.
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