Page 53 - Weihnachts-Kurier 2022
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ben, wurden Flickarbeiten ausge- führt. Warum dies? Nun, die finanzkräftige Gemeinde Uitikon geriet ab dem Jahr 1992, wie viele an- dere Gemeinden, in eine schwierige Finanzsituation. Auslöser waren ver- schiedene Gründe. Zu nennen ist die Immobilien-Krise der frühen 90er Jahre. Die Landpreise halbierten sich in Uitikon in kurzer Zeit. Dies wirkte sich unter anderem auf die Erträge aus Grundstückgewinnsteuern aus; diese brachen massiv ein. Dazu kam, dass die in den Vorjahren noch guten ordentlichen Gemeindesteuererträge bewirkten, dass zumindest im Jahr
1993 gegenüber dem Kanton ein noch sehr hoher Finanz- ausgleichsbeitrag geschuldet wurde. Zudem «sass» die Gemeinde auf hohen langfristigen Schulden. Die ange- strengte Situation wurde zudem durch die damals hohen Zinsfüsse zusätzlich verstärkt. Die Folge war, dass der ab 1993 weitgehend neu gewählte Gemeinderat, und insbe- sondere dessen Finanzvorstand, der Gemeinde eine kräf- tige Sparschraube auferlegen musste.
Der Steuerfuss der Politischen Gemeinde musste im Jahr 1993 um ganze 12% erhöht werden. Die Stimmbürger- schaft akzeptierte diese unattraktive Erhöhung anlässlich der Budget-Gemeindeversammlung im November 1992 wohl recht gut, jedoch mit deutlichem Zähneknirschen. Vorausgegangen waren eine offene und gute Information der Einwohnerschaft und eine enge Zusammenarbeit mit der damaligen Rechnungsprüfungskommission. Nun kann man sich fragen, was der erhöhte Steuerfuss und die Sparbremse mit der separaten Rechnung der Wasserver- sorgung zu tun haben. Bau und Betrieb der Wasserversor- gung sind doch gebührenfinanziert und so gesehen steue-
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