Page 54 - Weihnachts-Kurier 2022
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runabhängig. Dies ist wohl richtig. Aber wer will nebst einer kräftigen Steuererhöhung zusätzlich noch steigende Gebühren im Bereich Wasserversorgung (welche meist parallel mit erhöhten Gebühren im Abwasserbereich ein- hergehen würden)? Dies wäre eine doppelte Attraktivi- täts-Einbusse für die Gemeinde gewesen. Also hat man gespart, wo immer es möglich war. Selbst das damalige Jahrheft, der Weihnachts-Kurier 1993, musste mit einer abgespeckten Ausgabe (nur die Gemeindechronik ohne Themenbeitrag) zum Sparen beitragen.
Die nötigen finanziellen Mittel wa-
ren damals einfach nicht verfügbar,
um Sanierungsmassnahmen nach
Plan und am ganzen Wasserleitungs-
netz auszuführen. Dies führte zu ei-
nem Sanierungsstau, der erst im
Laufe der folgenden Jahre sukzessive abgebaut werden konnte. Man flickte daher mal da, mal dort – wo sich ge- rade ein Schaden durch plötzlich austretendes Wasser be- merkbar machte. Die Wasserrohrbruch-Statistik in den 90-er Jahren zeigte Zahlen von bis zu 70 Fällen pro Jahr. Viele Wasserleitungen waren aus Grauguss. Oft waren auch private Grundeigentümerschaften von Schadens- situationen betroffen, da z.B. die nahegelegenen Keller überflutet wurden. Die Feuerwehr war oft mehr Wasser- als Feuerwehr. Der Brunnenmeister und das Werkteam waren oft im Einsatz, egal ob es einen Wochen-, Sonn- oder gar Feiertag betraf. Wasserleitungsbrüche machten auch keinen Halt vor Weihnachts- oder Osterfeiertagen. Gehandelt werden musste schnell, um grösseren Schaden (z.B. Strassenunterspülungen) zu vermeiden; aber auch, um Notwasserversorgungen für die betroffene Anwoh- nerschaft einzurichten. Das Wasserleitungsnetz war nicht überall redundant eingerichtet. Oft waren Schadensfälle erst nach ein paar Tagen behoben und es mussten private Tiefbauunternehmen beigezogen werden. Als Folge der
   Bis zu 70 Rohrbrüche pro Jahr zeigte die Statistik in den 90er Jahren.
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