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  Vorabgletscher mit den Spuren von anderen Gletscherfliegern. Zvieri auf dem Gletscher Uns kommt an dem perfekten nahezu windstil- len Flugtag entgegen, dass auch hier andere Flieger bereits ihre Spuren hinterlassen haben, was uns die Einteilung einfacher macht. Nach zwei Touch and Goʼs gibt es einen Full Stop. Beim Touch and Go zieht der Pilot nach dem Ab- heben jeweils leicht nach rechts, damit wir im Falle eines Motorausfalls rechts wegziehen und eventuellen Hindernissen, wie zum Beispiel an- deren Gletscherfliegern, ausweichen könnten. Weiter ist ein Go Around geradeaus bei einer Landung bergaufwärts keine Option. Aber dies ist bei uns nicht nötig, und die Piper Super Cub setzt sanft auf dem Schnee auf. Die Flugzeugna- se zeigt bergabwärts. Das wird später den Start und das Wegkommen erleichtern. Eine weitere Herausforderung kann die Bildung von Schneekristallen unter den Skiern sein. Die- se entstehen durch die Reibungswärme der Ski- er auf dem Schnee und beim Parkieren können die Ski dadurch am Schnee anfrieren bzw. ste- cken bleiben. Empfohlen wird beispielsweise erst nach mehrmaligem Anhalten und Anfahren «Start beim Gletscher und Heimflug spätestens zwei Stunden vor Ende bürgerlicher » Abenddämmerung. endgültig anzuhalten. Mit diesen progressiven Stopps werden die Ski abgekühlt und ein Fest- kleben des Eises vermieden. Nach dem Ausschalten des Continental-Motors fällt mir als erstes die totale Ruhe auf, alles scheint in Watte verpackt und über uns erstreckt sich ein stahlblauer Himmel. Zeit das Zvieri aus- zupacken und sich etwas die Beine zu vertreten. Die Stille wird gelegentlich durch das Brummen anderer Flieger unterbrochen, die über uns krei- sen und die Gegend auskundschaften. Die son- nengelbe Bemalung einer Piper Super Cub vor blauem Himmel sieht hinreissend aus. Als wir wieder abheben, sehen wir, dass sich zwei weiss-rote Gletscherflieger weiter oben am Glet- scher niedergelassen haben. Der gelbe Flieger wird mich dann später am Abend wegen meiner Bilder auf Instagram ansprechen. Jetzt habe ich auch ein Gesicht zur Stimme im Funk. Only in Switzerland! Neben Alaska kann man fast nirgends mehr Gletscherfliegen. Aber da wir in einem traditio- nellen Bergrettungsland leben und diese Ber- gungen auch aus der Luft geschehen, erlaubt dies weiterhin, nebst Hubschraubern auch mit Flächenfliegern auf Gletschern und Berghängen zu landen, um Erste Hilfe zu leisten. 17 


































































































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