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sen. Interessanterweise haben gleichzeitig die Vertreter aus den Niederlanden dargelegt, dass im Durchschnitt der letzten Jahre trotz ausge- bauter Kontrolle, auf den kleinen niederländi- schen Flugplätzen insgesamt 60 kg Drogen, in allen Häfen der Niederlande demgegenüber 68’500 kg beschlagnahmt worden sind. Das Ver- hältnis ist somit 0,1% zu 99.9%. Die präsentie- renden Polizisten haben daraus folgende Hypo- these abgeleitet: 1. Ist es (Drogen, organisierte Kriminalität) da, aber wir sehen es nicht oder 2. Wir sehen es nicht, weil es nicht da ist. Um eine Antwort darauf zu finden, hat die niederländi- sche Polizei SPAVIS (Special Aviation Information System) ins Leben gerufen. Mit modernster IT- Hilfe ist ein Programm in Entwicklung, das an- hand von zu definierenden, in der Anzahl unbe-
grenzten Angaben Hinweise auf verdächtige Vorgänge liefern soll. Es wird interessant sein zu sehen, was dieses Programm an Resultaten lie- fern wird.
Deutlich zum Ausdruck kam in verschiedenen Vorträgen, dass die rechtlichen Rahmenbedin- gungen und damit auch die entsprechenden Strafverfolgungsmöglichkeiten nicht einheitlich sind, sondern von Land zu Land abweichen kön- nen. Diese Zersplitterung erschwert nebst der unterschiedlichen Organisation der staatlichen Behörden (Polizei, Grenzkontrolle, Zoll, Finan- zen, etc.) die Strafverfolgung und bietet Raum für Konflikte und Friktionen, was bei der Straf- verfolgung hinderlich ist. Die unterschiedliche Definition von Drogen gibt der organisierten Kri- minalität Raum für Umgehungsgeschäfte.
Fachleute aus dem Gebiet der Drogenbekämpfung an der Annual Conference
of Drug Control Networks 2023. Bild: Council of Europe. Pompidou Group