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Offene Cannabis-Kultur in Kanada
Die kanadische Drogenpolitik ist insbesondere im Bereich der «weichen» Drogen eigene Wege gegangen. Gemäss dem Präsentator hat das Land Kanada eine andere, offene Cannabis Kul- tur. Die Bevölkerung hat nach einer Liberalisie- rung verlangt und bei den Wahlen diejenige Partei, die das auf ihrem Wahlprogramm hatte, gewählt. So wurden Konsum, Besitz und Züch- ten von Cannabis in gewissem Umfang legali- siert. Cannabis kann nun im Rahmen des Geset- zes in staatlichen Cannabis-Läden, die sich häufig neben staatlichen Alkohol-Läden befin- den, gekauft werden. Das System hat sich einge- spielt und der kanadische Staat hat in den Jah- ren 2018 bis 2021 45,5 Milliarden CAD (rund 30 Milliarden CHF und damit mehr als ein Drittel der Bundeseinnahmen) erwirtschaftet. Es ist wohl das profitabelste Geschäft, das der kanadische Staat betreibt. Ob das Ziel, nämlich ein späterer Einstieg der Jugend in den Cannabis, erreicht worden ist, kann statistisch bis jetzt weder be- legt noch verneint werden. Die organisierte Kri- minalität ist immer noch da, sie produziert jetzt vor allem für den Export. Auch in Europa gibt es Gebiete, in denen der Besitz und Konsum von Cannabis straffrei ist. Im Gegensatz dazu gibt es Länder, die strengste Gefängnisstrafen für das
«Der breite Informations- austausch aller involvierten
Aspekte des Drogenhande»
ls stand auf dem Programm.
Gleiche kennen. Eine verwirrende Situation, die nicht der Rechtssicherheit dient.
Wertvolles Networking
Abgerundet wurde diese Konferenz durch die Möglichkeit, vor und nach den Vorträgen persön- lich untereinander zu diskutieren, Fragen zu stel- len und Thesen aufzustellen und einander ken- nen zu lernen. Für die Teilnehmer ein wertvoller Mehrwert, den alle geschätzt haben.
Zum Abschluss noch eine persönliche Bemer- kung: Es hat mich doch erstaunt, dass die Frage des WARUM, also warum so viele Personen, un- abhängig von Alter und sozialer Herkunft, Dro- gen in einer so grossen Bandbreite konsumieren, nie gestellt worden ist. Könnte der Versuch einer Antwort darauf nicht auch die Bekämpfung des Missbrauchs erleichtern? Wer weiss.
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